Auch in diesem Jahr haben wir die anspruchsvolle Alpen-Tour in Angriff genommen. Diese Tour ist unserem leider viel zu früh verstorbenen Mitstreiter Uwe Harig gewidmet. Teile dieser
Tour hatte er über eine lange Zeit geplant. Doch Corona und gesundheitliche Probleme haben ihm die Durchführung dieser Tour nicht ermöglicht. In unseren Herzen war er dabei.
Mitte August starteten wir nach einer Anfahrt mit der Bahn am Brennerpass. An diesem Tag war es nur eine kurze Abfahrt nach Sterzing.
Der Jaufenpass mit seinen 2095 m war unser Ziel am nächsten Tag.
Mit durchschnittlich fast 8% auf 15 km waren 1150 Hm zu bewältigen, mit nur 3km zum warmfahren. Trotz einiger Schwierigkeiten war die Passhöhe nach ca. 2,5h erreicht. Belohnung für den Kraftakt war die rasante Abfahrt ins Passeiertal und der Genuss eines Cappuccinos unter den Arkaden von Meran. Weiter ging es entlang der Etsch und dem letzten Anstieg bei Schloss Sigmundskron, hoch nach Eppan an der Weinstraße. Hier hatten wir unser 1. Etappenziel erreicht.
Der 3. Tag begann sehr angenehm, mit Rückenwind der Etsch entlang Richtung Süden. Nach ca. 30 km erfolgte bei Mezzocorona ein Richtungswechsel nach Westen ins Nocetal. Hier begann nach weiteren 10 km der Anstieg zum Andalosattel. 800 Hm waren auf 15 km zu bewältigen, was ca. 5,5% durchschnittlicher Steigung entspricht. Auf der Südseite des Passes liegt das Örtchen Molveno am gleichnamigen See mit beeindruckenden Ausblicken in die hoch aufragenden Dolomitstöcke der Brentagruppe. Ab hier beginnt das Sarcetal mit herrlichen Radwegen bis an den Gardasee. Hier war auch unser Ziel für die nächsten Tage, der Ort Torbole.
Die kurvenreiche Streckenführung der Gardesana Occidentale führt durch viele Tunnel entlang und ist in manchen Abschnitten zu einer der schönsten Straßen Italiens zu zählen, zumindest für motorisierte Fahrer. Für Radfahrer ist es partiell ein heikles Unternehmen, aber unerlässlich für eine Seeumrundung.
Der letzte Tag führte uns dann wirklich auf eine der schönsten Straßen der Welt der „Strada della Forra“ hoch nach Tremosine. Sie bietet mit spektakulären Haarnadelkurven und eindrucksvollen Felsentunneln ein wirklich atemberaubendes Panorama. An einigen Stellen hat man das Gefühl, über dem Gardasee zu schweben.
Nach 5 sehr eindrucksvollen Tagen und anspruchsvollen Touren ging unsere Alpentour zu Ende.
Tourendaten: ca.400 km und 3500 Hm